Nathan der Weise

Neues Theater Zeitz

Nathan der Weise

Ein dramatisches Gedicht von Gotthold Ephraim Lessing

Premiere: 07.09.2009

Als der reiche jüdische Kaufmann Nathan von einer Reise zurückkehrt, erfährt er, dass sein Haus angezündet wurde und seine Tochter Recha fast in den Flammen umgekommen wäre. Ein junger Christ, ein Tempelherr, hat sie vor dem Feuertod gerettet. Dieser war kürzlich von Sultan Saladin begnadigt worden, weil Saladin in ihm eine große Ähnlichkeit mit seinem verstorbenen Bruder sah. Als der Tempelherr um Rechas Hand anhält, wird er von Nathan zurückgewiesen. Außer sich vor Zorn, stellt der Tempelherr Nachforschungen an. Er erfährt, dass Recha nicht Nathans leibliche Tochter, sondern ein Christenkind ist, das Nathan an Kindes Statt angenommen hat. Als dies dem Patriarchen zu Ohren kommt, fordert der, dass Nathan für diesen Frevel sterben müsse.
Eine zweite Gefahr droht dem Kaufmann vom Sultan, der dringend Geld braucht, um den Krieg gegen die Tempelritter führen zu können. Von Saladin befragt, welche Religion er für die wahre halte, antwortet Nathan mit der weltberühmt gewordenen Parabel von den drei Ringen: Keine der drei großen Religionen, weder das Judentum noch das Christentum noch der Islam, sei die einzig wahre.

Lessings „Nathan der Weise“ ist ein hoffnungsvoller Appell an die Überwindung von Unwissenheit, von religiösen Vorurteilen und Ignoranz und ein großes Plädoyer für Toleranz und Vernunft im menschlichen Miteinander. Angesichts der gegenwärtigen gesellschaftlichen Probleme hat es bis heute nichts an Aktualität verloren.

Besetzung

Inszenierung: Detlef Thyen

Sultan Saladin: N.N.
Sittah, dessen Schwester: Henriette Rossner-Sauerbier
Nathan, ein reicher Jude aus Jerusalem: Gunthart Hellwig
Recha, dessen angenommene Tochter: Bettina Steguweit
Daja, Gesellschafterin der Recha: Gisela Reimann
Ein junger Tempelherr: Johannes Gärtner / Gregor Nöllen
Ein Derwisch: Michael Hecht
Der Patriarch von Jerusalem: Hubert Reimann
Ein Klosterbruder: Sascha Kiesewetter